'Trainieren heißt, für eine Idee leben!'. : Erfolgreiches Training verlangt auch pädagogisches Können.
In: Leichtathletiktraining, Jg. 24 (2013), Heft 3, S. 41-47
academicJournal
Zugriff:
Die Haupttätigkeiten des Trainers sind das Erarbeiten und Umsetzen 1. eines methodischen Konzepts, 2. eines pädagogischen Konzepts und 3. eines sportmotorischen Konzepts. Diese drei Bereiche stehen in enger Wechselbeziehung. Im Zentrum steht das pädagogische Konzept, dessen Dialog zwischen Athlet und Trainer durch methodische Akzente (Methodisches Konzept) und durch technische Impulse (Motorisches Konzept) inhaltlich und prozessgestaltend konkretisiert wird. Es entsteht das sog. "päda-motorische Handlungsmodell." Der Kern des pädagogischen Konzepts ist der Dialog zwischen dem Lernenden (Athlet) und dem Lehrenden (Trainer). Das Modell der "individuellen Handlungskompetenz" stellt das Spannungsfeld zwischen der Lern-Lehr-Beziehung sowie den methodischen Akzenten und den technischen Impulsen dar. Die psychologisch-pädagogisch fundierte Handlungskompetenz eines Trainers zeichnet sich durch theoriegeleitetes, vor allem aber praxisrelevantes Können aus. Ein ausgesprochen einfühlend-zwischenmenschliches Engagement und eine entsprechende pädagogisch-methodische Kompetenz sind ihre Qualitätsmerkmale. Verantwortungsvolle Trainer sind auch Pädagogen, die angemessene und leistungsfördernde Rahmenbedingungen arrangieren: Sie organisieren zielorientierte Lern- und Leistungsprozesse und verstehen es, diese individuell bedeutungsvoll und umfassend wirksam zu gestalten. Erfolgreiches Trainer-Engagement verlangt vor allem die folgenden drei Kompetenz-Bereiche: 1, eine (auch selektive) Beobachtungskompetenz; 2. eine kriteriengeleitete Beurteilungskompetenz; 3. eine pädagogisch einfühlsame sowie methodisch lern- und verhaltenswirksame Beratungskompetenz. Für seine Athleten möglichst günstige Lern- und Trainingsbedingungen zu schaffen, ist der Schwerpunkt im methodischen Handeln. Das methodische Können von Trainern lässt sich am Umgang mit lernrelevanten Informationen erkennen. Wenn Trainer sie beschaffen wollen, müssen sie vor allem beobachten. Dieses Beobachten entspricht der Informationsaufnahme. Verarbeiten heißt für Trainer, diese Informationen kriteriengeleitet zu ordnen. Dazu müssen sie ihre Athleten in ihrem situativen Verhalten beurteilen können. Auf dieser Basis sind dann die Lehrenden auch in der Lage, ihre Athleten auf deren Weg optimal beraten zu können. Beobachten, Beurteilen und Beraten sind somit die drei Kompetenzbereiche des Trainers. Wie auch immer der Trainer die Brücken zwischen eher theoretischem Kenntnisgut und der Praxis schlägt, wichtigstes Ziel bleibt es, den Trainingsprozess in jedem Falle zielorientiert, systematisch sowie effektiv und effizient zu organisieren und erfolgreich zu gestalten. Eine zentrale methodische Empfehlung zur pädagogisch akzentuierten Trainingsgestaltung ist, das Training nach Trainingsprinzipien zu planen und durchzuführen, und zwar mit dem Ziel, dass Athleten mehr Eigenverantwortung übernehmen. Trainingsprinzipien stellen übergeordnete, das heißt situationsunabhängige Handlungsorientierungen zur wirkungsvolleren Durchführung des Trainingsprozesses dar und dienen somit natürlich auch der Orientierungssicherheit. Wegen ihres Anspruchs auf Allgemeingültigkeit verleihen Trainingsprinzipien als Orientierungshilfen vermehrte Handlungssicherheit. Folgende Trainingsprinzipien sollten Berücksichtigung finden: 1. Prinzip des trainingswirksamen Reizes; 2. Prinzip der individualisierten und altersgemäßen Belastung; 3. Prinzip der ansteigenden Belastung; 4. Prinzip der variierenden Belastung; 5. Prinzip der kontinuierlichen Belastung; 6. Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung; 7. Prinzip der zielgerichteten Belastung. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen).
Titel: |
'Trainieren heißt, für eine Idee leben!'. : Erfolgreiches Training verlangt auch pädagogisches Können.
|
---|---|
Autor/in / Beteiligte Person: | Hotz, Arturo |
Link: | |
Zeitschrift: | Leichtathletiktraining, Jg. 24 (2013), Heft 3, S. 41-47 |
Veröffentlichung: | 2013 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 0939-8392 (print) |
Schlagwort: |
|
Sonstiges: |
|